Akupunktur - Neues Projekt

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Akupunktur bei Tieren
Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Die TCM besteht aus Moxibustion, Phytotherapie, Akupunktur.

Unter Moxibustion versteht man die Reizung von Akupunkturpunkten unter zu Hilfenahme von Wärme. Dies wird durch Verglühen von getrockneten Beifußblättern (Moxakraut) erreicht. Auf diese Weise wird der Nadelreiz durch Wärmeeinwirkung verstärkt, vorwiegend bei Erkrankungen, die durch klimatische Faktoren wie Kälte, Feuchtigkeit, Zugluft/Wind hervorgerufen werden.

Die Phytotherapie nutzt chinesische Heilkräuter für die Behandlung von Krankheiten oder Störungen des Wohlbefindens.

Die Akupunktur verwendet physikalische (Nadeln, Laser) und chemische (Akuinjektion) Reize an genau definierten Hautarealen zu therapeutischen Zwecken bei funktionellen, reversiblen Erkrankunkungen und zur Besserung von schweren Krankheiten.

Sie ist eine auf Jahrtausende alte Empirie (Erfahrung) basierende chinesische Therapiemethode. Das Prinzip der Methode beruht auf der Beobachtung, dass über Reizung der Körperoberfläche innere und äußere Erkrankungen beeinflusst werden können. Die empirisch überprüfbare Existenz der Punkte ist die einzige konkrete Grundlage der Methode. Alle übrigen Aussagen der chinesischen Heilkunde stellen theoretische Modelle dar.

Die Akupunktur geht von Lebensenergien des Körpers (Qi) aus, die auf definierten Längsbahnen, den Meridianen, zirkulieren und einen steuernden Einfluss auf die Körperfunktionen haben. Ein gestörter Energiefluss wird für Erkrankungen verantwortlich gemacht und soll durch die Stimulation von oberflächlich gelegenen Punkten im Zuge der Akupunktur wieder harmonisiert werden.

Die chinesische Diagnose

Die traditionelle chinesische Diagnostik (Bian Zhen) besteht aus
Bian = differenzieren und identifizieren,
Zhen = beschreiben der Art oder des Musters der Erkrankung.

Es geht also darum, aus den beobachteten Zeichen das bestehende Muster herauszufiltern und zu erkennen. In der TCM werden alle klinischen Zeichen betrachtet und zur Feststellung der Diagnose herangezogen. Dabei werden auch Zeichen einbezogen, die scheinbar nicht zum aktuellen Krankheitsgeschehen (westlich gesehen) gehören. Ebenso wird kein Symptom isoliert betrachtet. Die Wechselbeziehungen der einzelnen Symptome zueinander sind für die Diagnose von überragender Bedeutung.

Es gibt 9 wichtige Theorien, mit deren Hilfe eine TCM- Diagnose gestellt werden kann.

Am Beispiel des Entsprechungssystems von Yin und Yang, das wohl älteste chinesische Denkmodell, soll gezeigt werden wie man sich dies vorstellen kann. Der Begriff Entsprechungssystem besagt, dass alle Naturerscheinungen und Lebensabläufe in polaren Wechselbeziehungen zueinander stehen. Die Entsprechungen von Yin und Yang in ihrer polaren Zuordnung sind keine absoluten Größen. Ein Yin- Anteil ist in jedem Yang- Anteil enthalten und umgekehrt.

Yin und Yang als polare Kräfte wirken nicht gegeneinander, sondern sind komplementäre Energieformen, die sich als Symbol im chinesischen Zeichen der Monade widerspiegeln. Im Zuge chinesischer Denkweise stellt sich die Welt als eine im ewigen Fluss befindliche Auseinandersetzung polarer Qualitäten dar. Ohne Tag kann es keine Nacht geben, ohne Licht kein Dunkel, ohne Kälte keine Hitze, etc. Somit kann man Kälte nicht getrennt von Hitze sehen, denn beides gehört zusammen: Kälte und Hitze sind komplementär. Eine Aussage über Kälte seitens eines Eskimos wird wesentlich anders klingen als die eines Zentralafrikaners. Über Kälte kann somit nichts Absolutes ausgesagt werden, sondern immer nur im Verhältnis zum zugehörigen Begriff der Hitze ist eine Beschreibung möglich. Erst beide Begriffe zusammen ergeben eine zutreffende Schilderung.

Yin bedeutet das Strukturierte. Es beschreibt eine Bewegungsrichtung hin zur Stofflichkeit und die Stofflichkeit selbst. Alle organischen Prozesse, die zu einer Verhärtung von Gewebe, Erstarrung von Gewebe, Verdickung von Gewebe, Anlagerung von Materie, Neubildung von Gewebe, Funktionsverlust von Organen etc. führen, sind YIN. Beispiel Leberzirrhose. Yang bedeutet Aktivität. Es beschreibt eine Aktivitätssteigerung, die sich allseitig ausbreitet, ins Unendliche strebt und das Bestehende verwandelt. Alle organischen Prozesse, die mit einer Dynamisierung, Hyperaktivität und Überfunktion einhergehen, sind YANG. Beispiel Fieber.

Yin und Yang sind aber per se nicht pathologisch. Das dynamische Kräftegleichgewicht von Yin und Yang erhält einen Organismus in der Geradläufigkeit. Im pathologischen Fall führt eine Schwächung des Yin zu einer unkontrollierbaren Freisetzung des ins Unendliche strebende Yang; eine Schwächung des Yang führt zu einer Erstarrung des Yin. Wenn eine vollständige Trennung von Yin und Yang eintritt, resultiert der Tod

Therapie

In der Akupunktur werden ca. 400 Akupunkturpunkte maßgeblich benutzt, die fast alle auf den Meridianen angeordnet sind. Zur Vereinfachung wurde das heute gängige Modell von zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Seiten paarig angelegt sind, eingeführt. Acht Extrameridiane und eine Reihe von Extrapunkten ergänzen dieses Modell. Die Auswahl der Punkte im Zuge einer Akupunkturbehandlung ist für den Erfolg der Therapie entscheidend. Hierbei gibt es je nach Therapiekonzept unterschiedliche Möglichkeiten.

Die Akupunkturpunkte werden in unterschiedlichen Zusammenhängen und Kombinationen verwendet. Hierbei ist nicht nur die Chinesische Diagnose von Bedeutung, sondern auch z.B. die praktische Möglichkeit, Nadeln an bestimmte Plätze zu setzen. Akute entzündliche Prozesse oder auch fehlende Gliedmassen, sind Beispiele für Fälle, in denen die Stelle für die Nadeln an die vorliegenden Bedingungen angepasst werden muss.

Unterschiedlichste Nadelsysteme wurden im Laufe der Zeit entwickelt und nicht jedes liegt jedem Therapeuten. Der eine fühlt sich sicher im konsequenten Umgang mit nur einer Theorie, während ein anderer glücklich ist mit einer großen Bandbreite an Möglichkeiten und Variationen in der Behandlung verschiedenster Patienten. Sinnvoll ist es sicherlich, sich in den unterschiedlichen Systemen gut auszukennen, um im Einzelfall die beste Therapie auswählen zu können. Am zweckmäßigsten ist es, die Wirkungen der einzelnen Punkte auf den verschiedenen zu kombinierenden Meridianen und in unterschiedlichen Zusammenhängen gut zu kennen und möglichst wirkungsvoll zu kombinieren. Man sollte sich immer wieder fragen: Was ist das Problem? Was will ich bewirken? Welche Punkte können das erreichen?

Grundsätzlich sollte die Akupunkturbehandlung einen energetischen Ausgleich im Körper schaffen und damit das Gleichgewicht wiederherstellen. Die Auswahl der Punkte zur Therapie muss daher immer mit dem angewandten diagnostischen System korrespondieren.

Fazit ist, dass für jeden Akupunkturpunkt bestimmte Eigenschaften beschrieben sind. Ihre ganze Wirkung entfalten sie aber oft erst in Zusammenarbeit mit anderen Punkten, die die Arbeit sinnvoll ergänzen. Mit einer chinesischen Diagnose lassen sich ganz individuell Akupunkturpunkte zusammenstellen, die optimale Ergebnisse liefern können.
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